Hecht

Guide to Modern Pike fishing

by Christian Werding

NortherPike

Über den Hecht gibt es viele Aussagen zu seiner Biologie und Lebensweise. Aus wissenschaftlichen und eigenen Erfahrungen möchte ich einige Sachverhalte klarstellen, die maßgeblich den Angler bei der Suche und dem Fangerfolg helfen können. Die Aussagen basieren auf Berichten namenhafter Angelliteraturautoren und den Erkenntnissen, die meine Freunde und ich in den letzten 10 Jahren des intensiven Studiums des Zielfisches Hecht gesammelt haben. Unterstützt in den Erkenntnissen und im Erfahrungsaustausch wurde ich durch den Deutschen Hechtangler Club- DHC in dessen Forum viele Erkenntnisse dargelegt, diskutiert und belegt wurden.

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Hechte sind Einzelgänger

Falsch! Wo Sie einen Hechtfangen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass weitere Fische in der Nähe stehen. Denn in einem Punkt sind alle Hechte gleich. Sie suchen nach Plätzen, an denen sich viele Futterfische tummeln. An solchen Stellen, z.B. Kanten unter Wasser, ballen sich oft auch die Hechte. Das gilt besonders für Fische ähnlicher Größe, die sich gegenseitig kaum angreifen. Nur ein ganz Kapitaler, der kleinere Artgenossen zum Fressen gern hat, kann einen Platz für sich allein beanspruchen. Ist ein solcher Riese aber gefangen und entnommen, rückt oft der nächstkleinere Hecht auf den Standplatz nach.

Je größer das Gewässer, desto größer die Hechte

Falsch! Zwar steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen kapitalen Hecht mit der Gewässergröße. Allerdings werden in Deutschland immer wieder Hechte von über 40Pfd. in erstaunlich kleinen Gewässern auf die Schuppen gelegt. Die Wachstumschancen des Hechtes hängen offensichtlich noch von anderen Faktoren ab, etwa Klima und Angeldruck. Die Gewässergröße ist nur ein Punkt unter vielen. Rechnen Sie auch in kleinen Gewässern mit kapitalen Hechten.

Hechte haben immer Hunger

Falsch! Der Hecht ist keine Fressmaschine, die sich 24 Stunden am Tag auf alles stürzt, was in seine Nähe kommt. Vielmehr frisst er schubweise. Gerade im Winter kann der Hecht tagelang ohne Nahrung auskommen. Je kälter das Wasser ist, desto weniger Energie braucht der wechselwarme Körper. Zur wärmeren Zeit frisst er öfter, aber längst nicht immer. Die Fressphasen sind deutlich kürzer als die Pausen dazwischen. Wenn kein Hecht beißt, heißt das noch lange nicht, dass Ihr Köder keinen Hecht erreicht. Je länger Sie am Wasser sind, desto größer die Chance, dass Sie eine Fressphase des Hechtes erwischen. Der Faktor Zeit und Einsatz ist der Schlüssel zum Erfolg.

Im Herbst beissen die Hechte am besten

Falsch! Untersuchungen haben ergeben: Fast die Hälfte ihrer jährlichen Nahrung fressen die Hechte im Frühjahr. Dann sind sie von der Laichzeit ausgezehrt und fallen über jede Beute her, die sich in ihr Blickfeld wagt. Darum sind Kunstköder in schrillen Farben im Mai so erfolgreich. Übrigens hat man in Frankreich herausgefunden: Hechte fressen nicht nur Fische, sondern auch Frösche und Kaulquappen. Die Amphibien können, vor allem im Frühsommer, fast die Hälfte der Nahrung stellen. Befischen Sie nach der Laichzeit die seichten Gewässergebiete auch mal mit froschimitationen.

Jeder Hecht hat sein Revier

Falsch! Erstens gibt es viele Hechte, die sich nicht an bestimmten Standplätzen orientieren, sondern das ganze Jahr mit den Futterfischen ziehen. Solche Freiwasserhechte kommen vor allem in tiefen Seen vor und sind schon a ihrer schlanken Körperform als "Jagdhechte" zu erkennen. Zweitens: Auch ein Hecht, der ein bestimmtes Revier bevorzugt, bleibt diesem Platz kaum übers ganze Jahr treu. Wenn das Revier z.B. zwischen den Seerosen liegt, was tut er dann im Winter? Wenn die Pflanzen absterben und die Futterfische abwandern, wird er seiner Nahrung an andere Plätze folgen. Im Frühjahr kehrt er aber an die bevorzugte Stelle meist zurück. Dies beweist eine Vielzahl von Hechte, die an den Standplätzen jedes Jahr gefangen werden und jedes Jahr gewachsen sind.

Große Hechte sind ausschließlich Kannibalen

Falsch! Dass ein Hecht sich an den Artgenossen vergreift, kommt vor allem bei den kleinen Hechten im Aufzuchtteich vor. Fischzüchter wissen, dass sie sehr schnell die schneller wachsenden von den Durchschnittshechten trennen müssen. Aber als Beutefisch für große Hechte ist der Hecht eher uninteressant. Mit Familienleben hat das nichts zu tun, eher mit praktischen Gründen: Der "Futterfisch Hecht" kommt meist in zu geringen Mengen vor. Außerdem ist er durch seine Tarnung und seine Lebensweise eine undankbare Beute. Einen arglosen Schwarmfisch, etwa ein Barsch oder ein Rotauge, hingegen zu fangen, gelingt dem Hecht meist schneller. Je häufiger ein Beutefisch vorkommt, desto öfter wird er von den Hechten gefressen. Das habe weltweite Studien ergeben. Das heißt: der dominierende Futterfisch ist meist der beste Köder.

Hechte fressen auschließlich Köder die 1/3 ihrer Körpergröße ausmachen

Falsch! Zur Brutfischzeit kommt es dazu, dass die hechte sich auf "Häppchen" spezialisieren, d.h. sie decken ihren Energiebedarf über die Aufnahme einer großen Menge von Kleinfisch. Es kommt dann vor, dass der Hecht sehr lange in den Schwärmen raubt. Es ist schon sehr verwunderlich, dass dies nicht nur die kleineren Artgenossen machen sondern auch richtig kapitale Hechte, wie ich zuletzt vor 2 Jahren feststellen mußte. Da habe ich einen Fisch von 1,10m beim rauben beobachtet. Er jagte durch die an der Oberfläche stehenden Schwärme von Rotaugen und Rotfedern, die gerade mal ca. 7cm lang waren und somit für einen Hecht dieser Größe nunmal ein "Snack" sind.

 

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